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Ob leichte Tour oder 10. Grad, ob knackiger Boulder in der Halle oder klassische 5-Seillängentour am Fels, Klettern in Baden-Württemberg hat viele Facetten und ist eine Sportart mit langer Tradition.

 

Klettern im ...

Klettern beinhaltet neben den sportlichen Aspekten und intensiven Naturerlebissen auch soziale Komponenten: Vertrauen, Verlässlichkeit und gegenseitige Verantwortlichkeit in einer Seilschaft. Aufgrund der vielseitigen motorischen Anforderungen und einer gleichmäßigen Belastung des gesamten Bewegungsapparats fördert das Klettern die körperliche Fitness und das gesundheitliche Wohlbefinden. Klettern ist ein Sport fürs ganze Leben, der über die sportliche Aktivität hinaus in den gesellschaftlichen und beruflichen Alltag wirkt.

 

Hier ist eine kleine Übersicht, wie sich das Klettern in Baden-Württemberg entwickelt hat, von den Pionieren am Fels bis zum Bouldern in der Halle.


Pioniere

klettern 07Die Anfänge des Kletterns in Baden-Württemberg reichen zurück bis in die 1880er Jahre. Aus den Battertfelsen über Baden-Baden sind aus dieser Zeit die ersten Kletterfahrten überliefert. Auch die Felsen der Schwäbischen Alb und des Oberen Donautales wurden bereits um die Jahrhundertwende als heimatliche Bergsteigerziele entdeckt. Analog zu den Erstbesteigungen der Gipfel in den Alpen standen in den Mittelgebirgen meist auch die freistehenden Nadeln und Türme im Focus.

Ab den 1920er Jahren rückten in den Alpen und in den Mittelgebirgen auch die von oben zugänglichen Felsmassive in das Interesse der Bergsteiger. Damals galt das Klettern im Mittelgebirge vorwiegend dem Training für größere Bergfahrten im Hochgebirge. Gemäß dem alpinen Kletterstil wurden auch in den „Klettergärten“ technische Hilfsmittel zur Sicherung und teilweise zur Fortbewegung eingesetzt.


Sportklettern

klettern 01Das Klettern in den Mittelgebirgen änderte sich in den 1970er Jahren mit dem Aufkommen des Freikletterns grundlegend. Die Beschränkung der künstlichen Hilfsmittel nur noch für die Sicherung ließ die Kletterer ihre Mittelgebirgsfelsen und die Gesteinsoberfläche bis in die feinsten Strukturen neu entdecken. Weniger das "Hochgebirge im Kleinformat" lockte sie fortan, als vielmehr die Herausforderung einer schwierigen Kletterstelle, die es mit Kraft und Geschicklichkeit zu meistern galt. Die Bedeutung des "Gipfelsieges" wurde ersetzt durch eine stetige Maximierung der "frei" gekletterten Schwierigkeiten, wobei Seil und Haken nur zur Sicherung, aber nicht mehr zur Fortbewegung verwendet wurden. Die ehemals mit Einsatz von Haken erstbegangenen Touren auf der Alb, im Schwarzwald und im Odenwald wurden nach und nach "frei" geklettert und mit modernem Sicherungsmaterial neu ausgestattet.

In den 1980er wandelten sich die Schwerpunkte erneut. Vielen Sportkletterern genügt das Klettern an den Felsen der Mittelgebirge vollauf. Sie zieht es nicht auf hohe Gipfel und in alpine Wände. Das Sportklettern stellt im Vergleich zum alpinen Klettern eine relativ ungefährliche und moderne Form des Bergsteigens dar. Dieses Klettern in den Mittelgebirgen mit deutlich geringeren alpinen Gefahren hat viele Freunde gewonnen.

Hallenklettern

Ab den 1990er Jahren kam das Klettern an künstlichen Wänden und in Hallen auf und breitete sich in den folgenden Jahren stark aus. Viele Kletterer trainieren heute Indoor mit kurzen Anfahrtswegen an Kunststoff-Griffen und mit hohen Sicherheitsstandards. Das ganzjährige Klettern oder Bouldern in Hallen genügt manchen Kletterfreunden vollauf, andere freuen sich jedes Jahr wieder auf den Beginn der Outdoor-Saison. In vielen größeren Städten wurden ab den 2000er Jahren Kletter- und Boulderhallen errichtet. Heute ist Klettern als Breitensport sehr beliebt und hat über den DAV hinaus auch den Weg in Schulen und Sportvereine gefunden.

Bouldern

klettern 11Eine moderne, besonders bei jungen und leistungsorientierten Kletterern beliebte Form des Kletterns ist das Bouldern. Bouldern heißt Klettern in Absprunghöhe ohne Seilsicherung. Beim Bouldern steht die Bewältigung schwieriger Kletterstellen durch athletische Bewegungsmuster im Vordergrund. Bouldern findet in Baden-Württemberg meist in Kletter- oder Boulderhallen statt. Zum Bouldern eignen auch einige kleinere Kletterfelsen und die unteren Wandbereiche höherer Felsen.


Naturverträglich Klettern

Felsen sind geschützte Biotope. An Naturfelsen oder an Steinbruchwänden darf in Baden-Württemberg nur geklettert oder gebouldert werden, wenn für die Felsen oder Steinbrüche eine behördliche Genehmigung vorliegt. Die aktuellen Kletterführer mit Gütesiegel bilden die Kletterregelungen korrekt ab. An allen anderen Felsen gilt: Kletterverbot.


Literatur-Tipps:

Hart am Trauf. 100 Jahre Klettern auf der Schwäbischen Alb.
Nicholas Mailänder. Hrsg. DAV Sektion Stuttgart, Panico Alpinverlag 2003
http://www.panico.de/bildbaende-hartamtrauf.html

Battert. Klettern – Wandern – Schauen
Dagmar Rumpf und Jürgen Bergmann. Panico Alpinverlag 2016
http://www.panico.de/bergbildband-battert.html

125 Jahre DAV Baden-Baden / Murgtal.
Mit 23 Seiten zur Klettergeschichte des Batterts. Hrsg. DAV Sektion Baden-Baden / Murgtal 2014

Ein Dreigestirn der Klettergilde Battert. Ein Beitrag zur süddeutschen Klettergeschichte der 1930er Jahre.
Hrsg. DAV Sektion Freiburg/Breisgau 2014

Downloads:

An der blauen Mauer. Klettern auf der Schwäbischen Alb.
DAV Panorama 3/2015

 

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